Flow-Erleben und autotelische Erfahrungen: Wie du Freude und Konzentration in Alltag und Arbeit findest

 

Mihaly Csikszentmihalyi, ein einflussreicher Psychologe, entwickelte ein faszinierendes Konzept, das unsere Sicht auf Anstrengung und Motivation verändern kann: den Zustand des „Flows“ oder die sogenannten autotelischen Erfahrungen.

Ihm zufolge neigt unser Geist bei vielen wichtigen Lebensaufgaben – solche, die langfristige Vorteile bringen – dazu, sich „abzuschalten“. Ist dir das schon einmal passiert, wenn du meditierst, ins Fitnessstudio gehst oder lernst, dass du dich plötzlich bei tausend anderen Gedanken ertappst, als ob dein Geist flüchten wollte? Das liegt daran, dass wir, wenn die Belohnung einer Aktivität weit entfernt ist, oft das Interesse verlieren oder uns demotiviert fühlen. Je weiter entfernt das Ziel ist, desto schwieriger wird es, konzentriert zu bleiben.

Und genau hier setzt das Konzept von Csikszentmihalyi an: die autotelischen Erfahrungen. Das sind Aktivitäten, die über ihr Ziel hinausgehen und an sich schon angenehm sind. Wir genießen den Prozess, nicht nur das Ergebnis. Wenn wir uns in einer solchen Erfahrung befinden, ist unsere Aufmerksamkeit vollkommen da. Anstatt zu denken „Wie lange noch?“, sind wir so vertieft, dass die Zeit stehenzubleiben scheint und die Zufriedenheit sofort spürbar ist.

Wenn wir diesen Flow-Zustand erreichen, vervielfacht sich die Aufnahmefähigkeit für Ideen sowie die Produktivität, da unser Geist zu 100 % präsent ist, ohne Ablenkungen. Csikszentmihalyi ist der Meinung, dass der Schlüssel zu beständiger Konzentration darin liegt, Wege zu finden, die Aktivitäten von innen heraus erfüllend zu gestalten. Anstatt sie nur als Mittel zum Zweck zu sehen, verwandeln wir sie in Momente des Genusses und persönlichen Wachstums.

Beispiele für autotelische Erfahrungen

Ein Beispiel wäre das Kochen, wenn es Freude bereitet. Man wartet nicht nur darauf, dass das Gericht fertig ist. Jeder Schritt – schneiden, mischen, würzen – wird zu einer Quelle der Zufriedenheit. In diesem Fall hat die Aktivität einen eigenen Wert und hängt nicht ausschließlich vom Endziel ab.

Ein weiteres Beispiel ist ein Musiker, der sein Lieblingsinstrument spielt. Er denkt nicht darüber nach, wie viele Stunden er üben muss oder wie weit er noch davon entfernt ist, ein Stück zu beherrschen. Er spielt einfach, weil der Akt des Spielens an sich Freude bereitet, und lässt sich von dem Moment tragen.

Wenn wir diesen Zustand des Flows erreichen, erhöht sich unsere Aufnahmefähigkeit und Produktivität, weil unser Geist vollständig präsent ist und keine Ablenkungen zulässt. Csikszentmihalyi ist überzeugt, dass der Schlüssel zu dauerhafter Konzentration darin besteht, Aktivitäten von innen heraus erfüllend zu gestalten. Anstatt sie nur als Mittel zum Zweck zu betrachten, werden sie zu Momenten des Genusses und persönlichen Wachstums.

Wenn du also deine Konzentration verbessern möchtest, ohne es als Last zu empfinden, liegt das Geheimnis darin, jede Erfahrung angenehm und bedeutungsvoll zu gestalten. So erzielst du nicht nur bessere Ergebnisse, sondern genießt auch jeden Schritt des Weges.

Herzliche Grüße,
Martín Polo

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